Biographie >>> 1952 - 1979

1952-1961
Wolfgang Ambros kommt am 19. März 1952 im niederösterreichischen Wolfsgraben als Sohn eines Volksschuldirektors und einer Lehrerin zur Welt. Er wächst ganz in der Nähe seines heutigen Wohnhauses auf und besucht die Volksschule seines Vaters.


1962-1970
Die Schulkarriere wird in Wien fortgesetzt. Zuerst im Bundeskonvikt im 2. Wiener Bezirk, nach zwei Jahren am Bundesgymnasium in Wien 14, Astgasse, fliegt dort durch und entscheidet sich nach einem weiteren Jahr in der Hauptschule für die "Graphische Lehr- und Versuchsanstalt", wo er sich zum Siebdrucker ausbilden lässt. In seiner Klasse: Joesi Prokopetz, zu dessen Gedichten er seine ersten Lieder schreibt. Von der "Graphischen" fliegt er aus "disziplinären Gründen" - weil er nach dem Abgang seiner "ersten großen Liebe", die in die gleiche Klasse gegangen ist, aufs Lernen "verzichtet" (nachzuhören auf der LP "Mann und Frau"). Stattdessen verdient er sein Geld als Schreibmaschinenmechaniker, Auslagenarrangeur und schliesslich als Plattenverkäufer im Musikhaus "3/4" in der Seilergasse. Mit 17 vermittelt ihm der Geschäftsführer einen Job in London, wo er aber nach einem Jahr ohne Arbeitsgenehmigung wieder ausgewiesen wird. In einem Cafe trifft er zufällig seinen "alten Haberer" Joesi Prokopetz.


1971
Ambros ist wieder in seinem "Traumjob" als Plattenverkäufer engagiert, diesmal im "Musik-Palais" in der Wiener Innenstadt. Am Abend trifft er sich mit Freunden am Theseustempel und singt seine Lieder - darunter den "Hofa", ein vertontes Prokopetz-Gedicht. Eine Besucherin im Plattengeschäft überredet ihren Freund, Wolfgangs Musik zu fördern: Gemeinsam geht man ins Studio des Austro-Topproduzenten Peter Müller und spielt in zwei Stunden das "Hofa"-Demo ein. Um 6.000 Schilling Produktionskosten wird später die damals revolutionäre Single produziert, die im Radio erst nach anfänglicher "Schockwirkung" eingesetzt wird. Als Ambros im Dezember damit in der TV-Sendung "Spotlight" von Peter Rapp im Ronacher auftritt, ist das Lied Nr. 1 in den Charts und über 30.000mal verkauft.

1972alles-andre-zaehlt-net-mehr
Im Februar erscheint die erste Ambros-LP "Alles andere zählt net mehr", von der 15.000 Stück verkauft werden. Für damalige Zeiten eine Sensation. Gemeinsam mit der "Hawelka"-Bekanntschaft Fredi Tauchen gründen Ambros und Prokopetz die Projektgruppe "Dröhnung", die bei dem "Arena 72" genannten Gegenstück zu den Wiener Festwochen die Urversion des "Watzmann" als gelesene Mitternachtseinlage aufführen. Das Rustikal wird zwei Monate später als Hörspiel auf Ö3 präsentiert. "Mit ana Flaschn Schnaps und meiner Gitarr" (Originalzitat W. Ambros)

1973
Für die "Arena 72" schreiben Ambros und Prokopetz den "Fäustling" und lernen bei der Aufführung das damalige "Milestones"-Mitglied Christian Kolonovits kennen. Der "Fäustling" erscheint auf Platte. Im Sommer muß Ambros zum Bundesheer, wird aber schon nach wenigen Wochen aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Die Anti-BH-Single "Tagwache" wird vom Rundfunk boykottiert. Im Herbst erscheint die erste hochdeutsche LP "Eigenheiten". Ambros formiert zusammen mit den Musikern Heinz Jäger (bass), Robert Horky (flöte), Sepp Kuluntschitsch (git) und ? (drums) seine erste Band "Abadie"

1974eigenheiten
Aufnahme mit "Abadie" der englischsprachigen Bluessingle "Roly Poly", produziert von Christian Kolonovits. Im Sommer Veröffentlichung der Single "A Mensch möcht i bleibn". Sie verkauft im ersten Jahr keine 3.000 Stück und wird erst Jahre später zum Dauerbrenner. "Der Watzmann ruft" wird als Hörspielplatte produziert.

1975
zentralfiredhofMit der LP "Es lebe der Zentralfriedhof" - inspiriert durch ein Plakat "100 Jahre Zentralfriedhof" vor dessen Haupttor in Wien - schafft Ambros den endgültigen Durchbruch. Er dokumentiert seine Freundschaft zum Musikerkollegen Georg Danzer mit der Aufnahme der Lieder "Heite drah i mi ham" und "A Gulasch und a Seidl Bier", beide von G.Danzer geschrieben. Mit dem "Schurl" spielt er auch am 14. Dezember zweimal auf der Bühne des Konzerthauses - für die damals sensationelle Gage von 50.000 Schilling. In diesem Jahr "entdeckt" Ambros Bob Dylan und hat binnen fünf Monaten alle Dylan-LPs zu Hause. "Zwickts mi" wird Nummer 1 in Österreich.

1976
19-class-a-numbersDas Jahr der ungewöhnlichen Projekte: Zuerst tritt W. Ambros für das Favoritner Duo "Blaschek & Svik" das erste Mal als Produzent in Erscheinung. Dann führt er zusammen mit Georg Danzer und Christian Kolonovits das Musical "Karli" in der Wiener Stadthalle auf. Er spielt im TV-Film "Fehlschuß" neben Paola Kinski die Hauptrolle (einen im entscheidenden Moment versagenden Fußballer) und nimmt im Spätherbst das zweite Doppelalbum in der Geschichte des Austro-Rock auf: "19 Class A Numbers". Zu Weihnachten erscheint Österreichs geheime Nationalhymne "Schifoan". Im Probekeller unter einem Antiquitätengeschäft im 1. Wiener Gemeindebezirk gründet er seine neue Band, die "No.1 vom Wienerwald" - Helmut Novak (drums), Helmut Pichler (bass), Peter Schleicher (keyboards), Martin Kunz (git).

1977
hoffnungslosEnde Jänner spielt Ambros den "Watzmann" (Peter Koller ersetzt Martin Kunz an der Gitarre) imDeutschen Museum in München und reist dann für drei Monate nach Amerika. Nach seiner damals fast unbeachteten Single "Die Blume aus dem Gemeindebau" bringt er im Oktober die depressive LP "Hoffnungslos" auf den Markt.

1978
wie-im-schlafNach der LP "Schaffnerlos" (Ambros/Tauchen/Prokopetz) beschließt er im Sommer, Dylan-Lieder zu "verwienern". Diese Notlösung heißt "Wie im Schlaf" und bringt den großen Durchbruch in Deutschland. Im Winter verkauft ein Wiener Sporthaus einen "Original-Ambros-Schi". Günter Dzikowski ersetzt Peter Schleicher an den Keyboards.

 

 

1979
nie-und-nimmerBei der Deutschlandtournee entsteht die Live-Doppel-LP " Auf ana langen finstern Strass'n". Insgesamt tourt Ambros binnen 12 Monaten dreimal in der BRD(!), wo die Dylan-LP die 100.000er-Grenze überschreitet. Im September erscheint die LP "Nie und nimmer" - dazu als Tribut an die Discowelle seine erste (gleichnamige) Maxisingle. Es ist seine letzte mit Studiomusikern aufgenommene LP. Ab diesem Zeitpunkt spielt nur mehr die No. 1.