Biographie >>> 2020 - heute

 2020
Wie fast jedes Jahr, nimmt sich Wolfgang am Anfang des Jahres eine kleine Auszeit, um im Frühjahr wieder auf Konzertreise zu gehen. Aber: Im März 2020 steht schlagartig alles still. Das Corona-Virus erreicht Europa. Angesetzte Konzerte werden verschoben - zunächst um nur drei Monate, dann zum Teil um ein Jahr.
Wolfgang meldet sich zwischendrin mit zwei „Corona-Songs“ (Grüße von Daheim und Mia zwa alla) aus dem Lockdown. Die in seinem Wohnhaus aufgenommenen Clips werden umgehend Klick-Hits.
Im Sommer nutzen Wolfgang, Günter und Roland sowie eine handverlesene Technik-Crew die Phase zwischen den Lockdowns, um in Wolfgangs Kleinkunst-Bühne „Oasal“ ein „Konzert von daham“ aufzunehmen. „Allein schon, um in Übung zu bleiben“ sagt Wolfgang mit einem Augenzwinkern.
Das Konzert wird auf Servus-TV ausgestrahlt. Die Fans feiern es beinahe wie ein echtes Live-Konzert.
Für den Herbst war eine allerletzte Tour mit dem Watzmann geplant. Nachdem sich gezeigt hatte, dass der einzig wahre Watzmann, der in der (annähernden) Originalbesetzung ist, galt das Motto „Einmal geht’s noch“.
Doch angesichts der Corona-Lage verhallt der Ruf des Bergs ungehört. Die Proben und alle 22 Vorstellungen werden um ein Jahr verschoben.

 

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Konzerte sind weiterhin kaum möglich. Findige Veranstalter organisieren „Strandkorb-Konzerte“. Dabei sitzen die Zuschauer paarweise in Strandkörben. Damit die Bühne auch aus den hinteren Reihen zu sehen ist, wird sie auf ein Gerüst gesetzt, das die Höhe eines dreistöckigen Hauses hat.
Wolfgang spielt auch einige Konzerte in diesem Zuschnitt. Die große Distanz zum Publikum ist für viele Künstler sehr irritierend - auch für Wolfgang. Er genießt die Abende trotzdem. Und auch die Besucher scheinen wie ausgehungert nach kulturellen Veranstaltungen zu sein.

Aktenzeichen 71/21: 50 Jahre nach dem Hofer erscheint die Fortsetzung. Obwohl bis heute nicht einmal geklärt ist, ob da Hofa in Wahrheit ein feiner Herr Hofer war?
50 Jahre Hofa. Kein Täter. Kein Motiv. Ja nicht mal Indizien. Der Cold Case bleibt kalt. Aber der Song ist so heiß wie einst.
Das Lied ist kein simples Re-Recording. Es wäre dem Thema auch nicht würdig genug, es einfach nur in der zigsten Version neu einzuspielen. Produziert hat Wolfgangs Sohn Matthias, zusammen mit Daniel Fellner. Für den Text schritt erneut Herr Prokopetz zur Feder. So wie einst.
Auf dem Cover zur Single schaut der junge Wolfgang Ambros von 1971 dem Wolfgang von heute gewissermaßen über die Schulter. Das Motiv erscheint auch als T-Shirt in limitierter Auflage. Die Nummer kommt im zeitgemäßen Sound daher und gerät in kürzester Zeit zum Download-Hit. In den Sozialen Medien macht das Video von den Gesangsaufnahmen Furore. 
Die von 2020 auf 2021 verschobene Watzmann-Tournee wird ein weiteres Mal verschoben. An Großveranstaltungen dieser Art ist auch im Herbst 2021 nicht zu denken.

 

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Für Wolfgang stehen 2022 gleich zwei markante Jahrestage an: Zum einen feiert er seinen 70. Geburtstag, zum anderen sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.
Darüber hinaus stehen zahlreiche Nachhol-Konzerte und die bereits zwei Mal verschobene, allerletzte Watzmann-Tournee auf dem Plan. Das Pensum ist gewaltig.

Im März erscheint Wolfgangs Buch „A Mensch möcht I bleib’n“. Es vertieft einige Einblicke, die seine Biographie schon gegeben hat - vor allem aber beleuchtet Wolfgang darin die Jahre danach, die gesundheitlich schweren Zeiten - aber auch private Veränderungen.

Um das Bühnen-Jubiläum angemessen zu zelebrieren, werden 8 große Konzerte mit der No. 1 angesetzt. Das Konzert in der Wiener Stadthalle ist für den 19. März geplant. Bildschirmfoto 2023 03 22 um 10.21.40
Doch es kommt anders, als geplant. Die Corona-Lage hat sich nicht so beruhigt, wie erhofft. Zu groß sind die Unsicherheiten, zu viele Fans kündigen sogar an, trotz gekaufter Karten nicht kommen zu wollen. Zeitweilig ist sogar von Absage die Rede.
Management und Veranstalter entscheiden sich schließlich, den schwersten aller Wege zu gehen und die Konzerte komplett in den Frühsommer zu verlegen.
Das Wagnis hat sich gelohnt. Wolfgang und die No. 1 spielen vor vollen Hallen und begeisterten Besuchern.
Wolfgang wird mit stehenden Ovationen empfangen und verabschiedet.
Zwischen den großen Jubiläumskonzerten spielt Wolfgang zusammen mit Günter Dzikowski und Roland Vogel noch eine Reihe von Nachhol-Konzerten mit dem pur!-Programm. Es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen.

Im Herbst schließlich ruft er wieder, der Berg. Diesmal wirklich zum allerletzten Mal. Dass dieser definitive Abschied vom Watzmann, jenem Stück, das Wolfgang über fast seine gesamte Karriere begleitet hat, ins gleiche Jahr fällt, wie das 50-jährige Bühnen-Jubiläum war nicht geplant und stellt Wolfgang, die Band und die Crew vor große Herausforderungen. 
Wolfgang ist sich sicher: „Ohne die zweite Operation im Jahr 2019 hätte ich dieses Pensum niemals bewältigt.“

watzmann finale22 Vorstellungen sind angesetzt. Wegen Krankheitsfällen in Cast und Crew müssen zwei Vorstellungen verschoben und eine komplett abgesagt werden.
Dennoch entfaltet das Rustikal noch einmal seine Anziehungskraft auf die Fans. Einmal noch wird der Berg besungen, einmal noch nimmt die „schaurig-schöne“ Geschichte um den Watzmann ihren Lauf.

Die Fans sind begeistert und bei vielen spürt man eine Wehmut. Soll’s das wirklich gewesen sein? Alle Beteiligten sind sich einig: Ja, das wars.

Wolfgang nimmt sich vor, 2023 etwas kürzer zu treten und gönnt sich nach diesem denkwürdigen Jahr eine Auszeit.